Die Tanznotation von Rudolf von Laban: Vorwort Elisita S. ist eine langjährige Moodancerin.
Sie hat Familie in Eschwege, lebt in der Schweiz und ist Bewegungstherapeutin.
Sie brachte mich auf dieses Thema..."Tanznotation ?" Auch der Name Laban sagte mir zunächst garnichts. Nachgedacht über das festlegende Aufzeichnen von Bewegungsabläufen hatte ich bereits, als ich mal ein Konzept für ein Video erarbeitete, in dem eine Tänzerin mit einem Industrie Roboter tanzen sollte. Daraus wurde zwar nichts, aber der gedankliche Prozess war spannend, vor allem was die Realisation betrifft. Der Computer brauchte exakte 3D Befehle, die Tänzerin eine passende Choreographie. Das verlangte eine zeichnerische Festlegung die wir mit einem storyboard versuchten. Doch die Produzenten kriegten kalte Füsse... Wenn wir bedenken, was für ein universelles, unmissverständliches Notationssystem sich die Musik geschaffen hat, liegt die Frage nahe: gibt es sowas auch für den Tanz, oder wie "notieren" Choreographen. Also suchte ich und entdeckte den Kosmos der Tanznotation. ...sogar im Comic Klick zur Vergrößerung Teil 1 Thema: Tanznotation Seit Jahrhunderten suchen Choreografen und Tanztheoretiker nach Zeichen, um ein universelles System für die Tanznotation zu schaffen. Die Tanznotation entstand aus der Notwendigkeit einer wiederholten Inszenierung von Tänzen oder ihrer Erhaltung. Anders als bei der Musik hat sich jedoch keine universelle Notationsmethode etabliert, die es erlaubt, Tanztechniken und Kompositionen aus verschiedenen Jahrhunderten in einem einzigen System zu erfassen. Heutzutage, wo Videoaufzeichnungen es ermöglichen, jede Bewegung, jeden Tanz oder jede Tanzaufführung festzuhalten, kann der verbalgrafische Stil der Tanznotation als veraltet und unwirksam empfunden werden. Barocktanz – L’Allemande - Schulungsvideo Unterschiedliche Ansätze beginnend im Barock bis in die Neuzeit. Allen gemeinsam: sie konnten sich nicht durchsetzen, es blieben Versuche. Experimentiert wird auch heute noch, vor allem unter Einsatz von Video und Computergrafik: "Tanznotation" meets 3d tracking aus der Bachelorarbeit von B.A. Elansa Czech mit Tamschick Media+Space | HMKW Berlin Nur eine Tanznotation hat es geschafft auch heute noch weltweit genutzt zu werden, die von: Rudolf von Laban 15. Dezember 1879 – 1. Juli 1958 Er gilt als „Gründungsvater des expressionistischen und Pionier des modernen Tanzes. Zu seinen theoretischen Innovationen gehörten die Laban-Bewegungsanalyse (eine Methode zur Dokumentation menschlicher Bewegungen) und die Labanotation (ein Bewegungsnotationssystem), die den Weg für weitere Entwicklungen in der Tanznotation und Bewegungsanalyse ebneten. Komplette vita bei wikipedia Laban Schüler in Berlin in den 1920er Jahren Der Meister in Mitten seiner Tänzer Wer sich tiefer für Tanznotation interessiert findet über die Suchmaschinen unendliche viele Bilder, Bücher und Arbeiten zum Thema. Ich werde dies noch um einen Tanz - medizinischen Aspekt erweitern, featuring vor allem Labans Schülerin, Exegetin und Nachfolgerin Irmgard Bartenieff Hintergund Bild von Suzanne Briod |
Teil 2 Thema: Tanznotation Eine Sprache für Bewegung eine schon ältere aber umfassende Beschreibung verschiedener Tanz Notations Systeme der BBC
Irmgard Bartenieff Irmgard Bartenieff Die Ur-Mutter der Tanztherapie Irmgard Bartenieff (* 24. Februar 1900 in Berlin; † 27. August 1981 in New York) war eine Tänzerin, Choreografin und Tanztherapeutin. Irmgard war Schülerin von Rudolf Laban und erwarb 1925 ihr Laban Diplom in Berlin. Zunächst arbeitete sie in Deutschland mit einer eigenen kleinen Tanzkompanie, mit der sie Tänze aus dem Barock rekonstruierte und vorführte. Außerdem unterrichtete sie Kinetographie Laban, später auch Labanotation genannt. Bewegungchor von Irmgard Barttenieff selbst angeleitet: Hintergund Bild von Suzanne Briod |
'Walpurgisnacht' von Schandmaul |
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Der Mond scheint voll und klar, taucht die Welt in bleiches Licht, Nebel , sonderbar, verschleiern Sein und Sinne, magisch strahlt der Ort, zieht uns an mit seiner Macht, ich muss fort, es ist Walpurgisnacht. Stetig steil bergauf, dorthin wo das Feuer lodert, zieht uns in ihren Bann, der Gottheit wilde Meute, nah an der Feuersglut , verschmelzen wir zu einem Körper, werden Eins mit der Walpurgisnacht. |
Sieh ein Rabe fliegt, hinaus ins dunkle weite Land, auf seinen Schwingen liegt, mein innigster Gedanke, mag er ihn bewahr'n, auf diese Weise weitertragen, weit in die dunkle Walpurgisnacht. Einen Moment lang sah ich diese Welt aus seinen Augen, einen Moment lang spür ich seine freie Seele, als der Morgen graut, ist er dem Blick entschwunden, es neigt sich diese Walpurgisnacht. |
Rundherum, ums helle Feuer, rundherum, in wildem Tanz, kreisen Körper, Geister, Blicke berühren sich im Fluge... |
Tanz in den Mai Vorgestern, gestern und heute... Poesie zum Maigefühl Meine Konstellationen stehen gut ziehe beeindruckt freudig den Hut und trudele hier und dort mal ein um außer Rand und Band zu sein… Werde barfuss über Wiesen springen am Morgen - mit den Vögeln singen und dem Mai zum Frühstück schenken mein ausgesprochenes Unbedenken… © Mabel Poercy Hier das ganze Gedicht! |
An der
Wende zwischen Mittelalter und Neuzeit breitet
sich vom süditalienischen
Apulien eine Tanzerscheinung aus, die sich bis ins späte 17. und frühe 18. Jahrhundert verfolgen lässt: Der Tarantismus. Volksglaube und ärztliche Berichte vermuten den Ausbruch der Tanzkrankheit durch den Biss einer in Süditalien häufig vorkommenden Spinne, der Tarantel (Lycosa tarentula), verursacht. auch mit Melancholie und einem sehr starken und sinnlich gefärbten Bewegungs- drang einhergehend beschrieben wird. Als therapeutisches Mittel wird den Kranken – die bereits im 15. und 16. Jahrhundert „tarantati“ genannt werden – Tanz-Musik (die „Tarantella“) vorgetragen, um die Betroffenen zum Tanz zu zwingen. ( Andrea Korenjak, 2008 ) Zum gleichen Thema: 'Der Spiegel' 42/2008 Tanz in den Tod Erst waren es nur wenige, die in den engen Gassen Straßburgs tagelang hüpften, sprangen und sich im Kreis drehten. Am Ende verrenkten Hunderte Menschen wie besessen ihre Glieder. Dutzende von ihnen starben an Entkräftung, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Wissenschaftler haben lange über die Ursachen des historisch belegten Totentanzes gerätselt, der im Sommer 1518 wie eine kollektive Seuche über die elsässische Metropole hereinbrach. Der US-Historiker John Waller von der Michigan State University glaubt jetzt die Erklärung gefunden zu haben. Demnach handelte es sich bei den gespenstischen Ereignissen um eine "psychogene Massenhysterie" - ausgelöst durch Hunger, Krankheitsängste und Psychostress. "In Gruppen, die in schweren wirtschaftlichen und sozialen Nöten unterzugehen drohen, kann Trance hochansteckend wirken", so Waller. Andere Interpretationen hält der
Forscher für widerlegt. Der Verzehr von giftigem
Mutterkorn etwa komme als Auslöser nicht in Frage:
"Die Leute haben nicht nur
gezittert, ihre Glieder geschüttelt oder sich konvulsiv verrenkt - sie haben Arme und Beine bewegt, als würden sie wirklich tanzen." Auch lasse sich das Spektakel kaum als ekstatisches Ritual einer häretischen Sekte deuten: "Es spricht alles dafür, dass die Opfer voller Angst und Verzweiflung waren." Beispiele für ähnliche psychogene Massenhysterien hat es bis in die jüngste Vergangenheit immer wieder gegeben. Im mittelalterlichen Europa schlug der kollektive Tanzwahn noch mindestens siebenmal zu - fast immer rund um Straßburg. |