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No. 326
Freitag 20. Juni 2025 - 17. Jhg.
Hybris
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Freischwebende Gedanken
„Die Hybris,
die uns versuchen läßt,
das Himmelreich auf Erden
zu verwirklichen,
verführt uns dazu,
unsere gute Erde
in eine Hölle
zu verwandeln.“
(Karl Popper, Bergründer des kritischen Realismus)
„Hybris und Humus“
Wir säen im Zeichen der Waage
und ernten im Namen der Zeit.
Wir meinen, das Klima zu bändigen
mit Spaten und Achtsamkeit.
Wir deuten die Sprache der Pflanzen,
verhandeln mit Wurzeln und Wind.
Wir glauben, wir könnten gestalten,
wo wir längst Besiegte sind.
Wir bauten an grünen Visionen
aus Strohlehm, Vermächtnis und Plan
–
und merkten zu spät,
dass wir dem Alten zu ähnlich warn.
Denn Hybris trägt neue Gesichter,
sie riecht nach Lavendel und Licht,
sie kommt nicht mit Waffen und Helmen
–
sie spricht: „Wir sind das Böse nicht.“
Doch wer sein Maß nicht mehr kennt,
nur Ziele, nur Sinn, nur System,
der wird – bei all seiner Liebe
–
zum Teil des alten Problems.
© Chat GPT nach Prompt von wolf backhaus
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Denker 2025
© 2025 wolfbackhaus
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Liebe Enkel, liebe Leserinnen und Leser
und alle dazwischen und ausserhalb.
Das Thema
Hybris
zieht sich wie ein roter Faden
durch unsere Literatur-,
Philosophie- und Ideengeschichte,
– als Warnung vor
Selbstüberschätzung
und als Spiegel
kollektiver wie individueller
Fehltritte.
Der oben zitierte Satz von Karl Popper
bringt das Spannungsverhältnis
zwischen idealistischem Fortschrittsglauben
und destruktiver Realitätsferne
treffend auf den Punkt.
Er kritisiert
den Sozialtechnokraten,
der glaubt,
die Gesellschaft nach Plan
erschaffen zu können.
Seine Alternative:
„Stückwerk-Technologie“,
also vorsichtiger, korrigierbarer
Fortschritt.
Hybris erscheint heute
oft als Glaube an Machbarkeit,
Kontrolle und Optimierung –
und ihre destruktiven Konsequenzen
für Körper, Natur und soziale Beziehungen.
Auch im Outback tritt Hybris auf
– nur subtiler, eingebettet
in kleine Perfektionsphantasien,
in die Vorstellung,
man selbst sei
„ganz anders als die da draußen“.
Überspitzt etwa so:
„Hier im Outback leben wir
zwar nicht im Himmelreich
– aber wir haben schon mal ein Modell
davon auf dem Acker angelegt.
Mit Terra Preta, Permakultur
und selbstgemachter Kombucha.
Die Evolution wird schon sehen,
dass wir’s ernst meinen.
Damit wird Hybris hier zur
Selbstüberschätzung
im ökologisch-idealistischen -
Achtsamkeits - Tarnanzug.
Die Hybris der Städter glaubt
im Outback
das verlorene Paradies
wiederherstellen zu können,
ohne die Komplexität des
Landlebens
zu verstehen.
Wir Zugereisten
träumen vom einfachen Leben,
vom renovierten Fachwerkhaus,
wir sprechen mit unseren Tomaten,
und trennen Müll wie nie zuvor.
Und dann wundern wir uns,
warum sich unser Dorf
nicht flux
zum Elysium wandelt.
Der alte Aischylos hätte gesagt:
„Vorsicht, ihr Menschen, wenn ihr göttlich spielt!“
Aber wir sagen:
„Wer, wenn nicht wir?“
Und rühren weiter
am veganen Sauerteig
der Weltenrettung.
Ich habe vor
echt zu bleiben!
Herzlich grüßt
der Wolf
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